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Sozio-technische Transformationsprozesse für einen nachhaltigen Bausektor in der Bioökonomie:
Regionale Leitmärkte und globale Innovationssysteme

TRABBI ist ein fünfjähriges Forschungsprojekt, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel“ gefördert wird. Die Transformation des globalen Wirtschaftssystems zu einer Bioökonomie ist mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel verbunden, welcher jedoch regional unterschiedlich ausgestaltet wird. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir Transformationsprozesse zu einem nachhaltigen Bausektor im Kontext der Bioökonomie. Dazu werden Innovationssysteme, sozio-technische Regime und Leitmarktstrukturen auf globaler, nationaler und regionaler Ebene analysiert. Die nationalen und regionalen Forschungsinhalte fokussieren Deutschland, Italien, China und Indien.

Bioökonomie

Die Bioökonomie ist wichtiger Bestandteil einer CO2-neutralen Wirtschaft und kann soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeitsziele harmonisieren. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Bioökonomie zunehmend an Bedeutung in deutschen und europäischen Diskursen, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik. Die Transformation des gegenwärtigen Wirtschaftssystems hin zu einem auf natürlichen, nachwachsenden Ressourcen basierenden Wirtschaftssystem stellt eine komplexe gesellschaftliche Herausforderung dar, die durch die Entwicklung technologischer Lösungen alleine nicht gelöst werden kann. Es bedarf vielmehr einer Transformation sozio-technischer Strukturen und Veränderungen in globalen Innovationssystemen, die nicht nur die Entwicklung von Innovationen in der Bioökonomie einschließt, sondern insbesondere deren globale Anwendung und Diffusion. Diese globalen Strukturen beeinflussen Innovationsprozesse und die Konfiguration sozio-technischer Regime auf nationaler und regionaler Ebene. Gleichzeitig beeinflussen Regionen und Nationen die Entwicklung der genannten globalen Strukturen. Um gesellschaftliche Transformationsprozesse zu einer Bioökonomie verstehen und durch geeignete Maßnahmen steuern zu können, ist folglich eine multiskalare Perspektive notwendig, die globale, nationale und regionale Ebenen berücksichtigt.

Transitionen im Bausektor

Der Bausektor steht wie kaum ein anderer Sektor vor enormen Herausforderungen, eine Nachhaltigkeitstransformation zu vollziehen. Während einige umweltrelevante Probleme des Sektors bereits technologisch adressiert werden, wie etwa die Energieeffizienz von Gebäuden oder die Integration erneuerbarer Energien, bleiben Herausforderungen bestehen, die mit den negativen Umweltauswirkungen der Baumaterialien zusammenhängen. Die globalen Treibhausgasemissionen, die auf die Herstellung von Stahl (7,2% der globalen CO2e, inkl. Eisen) und Zement (3% der globalen CO2e) zurückzuführen sind, sind bei Stahl in etwa zur Hälfte dem Bausektor zuzuordnen, während die Nutzung von Zement beinahe ausschließlich dem Bausektor zugeordnet werden kann. Auch wenn die Energie zur Produktion von Stahl und Zement zukünftig aus erneuerbaren Energien stammen kann, verbleiben die Emissionen die durch die chemische Herstellung selbst entstehen. Die Bioökonomie gewinnt in diesem Zusammenhang an Bedeutung und bioökonomische Innovationen können Transformationsprozesse anregen.

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